Ziel des Vorhabens ist es Fach-WissKIs zu entwickeln, die ein sofort einsatzbereites Forschungsdaten-Management-System bereitstellen, das gezielt auf die Bedürfnisse verschiedener geisteswissenschaftlicher Disziplinen wie Museen, Sammlungswissenschaften, Architekturgeschichte, 3D-Rekonstruktion, Archivwesen, Kunstgeschichte, Provenienzforschung und Regionalwissenschaften zugeschnitten ist. Grundlage bildet der internationale CIDOC-CRM-Standard, der eine fachübergreifende, semantisch fundierte Beschreibung von Forschungsdaten ermöglicht. Das System wird als Docker-Container bereitgestellt, wodurch die Installation und Inbetriebnahme besonders einfach und benutzerfreundlich ist. Nach wenigen Schritten steht eine vollständige Softwareumgebung zur Verfügung, die alle notwendigen Komponenten wie Drupal-WissKI, eine relationale Datenbank, einen Triplestore und einen Such-Server umfasst.
Im Zentrum des Fach-WissKI steht ein semantisches Datenmodell, das in enger Zusammenarbeit mit Fachgruppen und auf Basis bewährter Projekte entwickelt wurde. Die wichtigsten Entitäten eines Fachgebietes sind bereits mit ihren zentralen Eigenschaften und Beziehungen modelliert. Dadurch können Forschende unmittelbar mit der Datenerfassung beginnen verfügen über eine robuste Grundlage, um das Datenmodell zu erweitern.
Alle Fach-WissKIs zeichnet aus, dass Basisfunktionalitäten wie Erstellung, Bearbeitung, Versionierung, Übersetzung, Suche, Publikation und Archivierung von Daten vorkonfiguriert sind. Dabei ist es möglich auch komplexe, unvollständige, ungenaue, mehrdeutige, unsichere und inkonsistente Informationen zu erschließen und darzustellen. Des Weiteren ist eine nahtlose Integrationen von Normdatenbanken wie GND, Geonames oder Getty über sogenannte Adapter vorhanden. Umfassende Sicherungsmechanismen und differenzierte Nutzerrollen dafür, dass sensible Informationen – beispielsweise zu lebenden Personen – datenschutzkonform behandelt werden. Die Schnittstellen für den Datenabruf (SPARQL, REST) sind entsprechend der jeweiligen Nutzerrolle abgesichert.
Das Fach-WissKI verfolgt das Ziel, komplizierte Modellierungsentscheidungen zu erleichtern. Das Datenmodell ist konsistent, logisch aufgebaut und auf die jeweiligen Fachgebiete abgestimmt. Bedeutungsdopplungen werden vermieden, und die wichtigsten Konzepte sind klar voneinander abgegrenzt. Die Hierarchie und das Beziehungsgeflecht der Entitäten sind ausgewogen gestaltet, sodass keine Über- oder Unterrepräsentation einzelner Bereiche entsteht. Zudem ermöglicht das System die parallele Darstellung von Rohdaten und normierten Daten sowie die Abbildung unterschiedlicher Perspektiven und Informationsstände, etwa als „historisch“, „überholt“ oder „aktuell korrekt“.